Ihre Organisation zu einer lernenden Organisation machen

Egal wo man momentan hinschaut, der Begriff der »lernenden Organisation« erfreut sich grosser Beliebtheit. Ein weiteres sprichwörtliches Modewort in diesem Kontext ist »agil«. Beides geht in die Richtung höchst unabhängiger und selbstbestimmter Organisationen. Ist das nur ein Hype? Und werden diese Begriffe möglicherweise komplett missverstanden?
Teamplay | Cristian Hofmann | Empowering Executives

Was ist eine »lernende Organisation«?

Unter einer lernenden Organisation verstehen wir ein System, das sich ständig in Bewegung befindet. Was auch immer passiert, wird als Anregung aufgefasst und für Entwicklungsprozesse genutzt. Damit ändern sich wieder die Wissensbasis und alle Handlungsspielräume. Um das ermöglichen zu können, braucht es eine »offene« Organisation, die von der Individualität der Menschen geprägt ist. Offen ist für das innovative Lösen von Problemen. Dieses Lernen kann durch folgendes unterstützt werden:

Voraussetzungen für »lernende Organisationen«

  1. Lernen muss erst einmal gelernt sein. Das gilt selbstverständlich auch für lernende Organisationen. Lernen bedeutet, mit dem Wandel generell erst einmal zurecht zu kommen.

  2. Gegenseitige Verbundenheit. Möglich ist das nur durch echte Beziehungen. Diese entstehen durch eine lange gemeinsame Geschichte, auf deren Entwicklung der Fokus gelenkt werden muss.

  3. Zusammenarbeit fördern, qualifizierten Austausch fördern, Zufriedenheit erhalten. Wichtig ist das Entstehen einer Beziehungsgestaltung, die Kommunikation unterstützt und weiter voranbringt.


»Ins Leben bringen«

Was wurde bisher getan? Hat es uns weitergebracht? Was war eventuell hinderlich? Solche und weitere Fragen beschäftigen Führungskräfte einer lernenden Organisation. Es wird immer wieder reflektiert, bisherige Verhaltensweisen infrage gestellt und ausprobiert, wie optimiert werden kann. Und das auf den Stufen Individuum, Team und Organisation.

Leadership braucht Mindset und keine Tools. Es geht primär um Haltung, wenn es um Nachhaltigkeit und Wirksamkeit geht. Als Führungskraft in einer lernenden Organisation stellt man auf einer Metaebene sich und das eigene Verhalten sowie die Ergebnisse des Handelns bewusst infrage. Dementsprechend werden Alternativen mit damit verbundenen Konsequenzen entworfen. Für jegliche Art der Alternativen wird selbstverständlich bewusst die Verantwortung übernommen. Das gilt auch für das Übertragen von voller Verantwortung – das ist mehr als Delegieren.


Interessant ist übrigens:

Ich werde häufig kontaktiert mit dem Anliegen: „Wir wollen agil werden!“ Niemand kommt auf mich zu und formuliert das Ziel, zu einer lernenden Organisation werden zu wollen. Meine Frage in diesem Moment ist: „Warum? Welche sind Ihre Hauptprobleme, die Sie mit dem Konzept agil lösen wollen? Und wieso glauben Sie, dass Agilität die Lösung dafür ist?“ Mir fällt auf, dass Unternehmen häufig wegen des Hypes um die Agilität mit solchen Anfragen kommen, doch genau genommen geht es nicht wirklich um Agilität. Aber auf diese Weise entstehen interessante Diskussionen und Prozesse.

Ist für Sie »Agilität« des Rätsels Lösung für die Herausforderungen der Zukunft?
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